Von null auf sechs Radarboxen im Bezirk Gmünd (2024)

Anrainer atmen auf: Spätestens Anfang Mai gehen erste fixe Radarboxen in Betrieb. „Bitte lächeln“ heißt es künftig an der B2, B5, B30 und L68.

Überraschende Nachricht für die Einwohner von verkehrsgeplagten Ortschaften entlang Pendlerrouten und den „Holzwegen“ aus Südböhmen in Richtung der großen Waldviertler Sägewerke: Zu den vier für das Frühjahr zugesagten fixen Radarboxen kommen zwei weitere Standorte, damit atmet unerwartet auch Kirchberg auf.

Baustart in den nächsten Tagen

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Der vereinte politische Druck habe sich bezahlt gemacht, erklärt der Gmünder Bezirkshauptmann Stefan Grusch nach der finalen Verkehrsverhandlung im Beisein auch von Vertretern der Gemeinden, des NÖ Straßendienstes, der Landespolizeidirektion und des Eichamtes, warum nun die ursprünglich von Land NÖ und Ministerium zugesagten ersten vier Radarboxen sogar auf sechs erhöht werden. – Immerhin gibt es im Bezirk bis dato nicht einmal eine einzige permanente Radarbox.

Die sechs Geräte erhalten wie berichtet eine gemeinsame Tempo-Messanlage, die zwischen den Standorten rotierend eingesetzt werden. Die Infrastruktur für die Boxen von der Fundamentierung bis zur elektronischen und digitalen Anbindung soll bereits in den nächsten Tagen in Angriff genommen werden, danach sollen Zug um Zug auch Boxen montiert werden. Für Ende April, Anfang Mai erwartet Bezirkshauptmann Grusch die ersten Blitzer.

Heidenreichstein & Aalfang: Keiner schaut durch die Finger

Bereits zum Zeitpunkt der NÖN-Vorabmeldung über das Okay von Land und Bund im Februar waren Boxen bei südlichen Einfahrten an der B5 nach Eisgarn und Illmanns (Gemeinde Reingers) in Richtung Grametten und Grenze relativ konkret. Vorerst blitzt es in Eisgarn von Heidenreichstein kommende Temposünder, mittelfristig hofft Bürgermeister Günter Schalko (ÖVP) auf eine Box mit Blitzmöglichkeit in beide Fahrtrichtungen. Zu schnell werde da wie dort gefahren. Selbiges merkt Partei- und Amtskollege Andreas Kozar für Reingers an.

Am Weg zwischen Eisgarn und Schrems braucht es indes – entgegen der ersten Erwartung – keine salomonische Lösung zwischen Heidenreichstein und Aalfang (Gemeinde Amaliendorf-Aalfang), beide Orte erhalten eine Box. Geblitzt werden hier nicht die Raser in Richtung Tschechien, sondern aus dem Norden kommende. In Heidenreichstein kommt die Radarbox im Bereich vor der Ampel an der B5, in Aalfang wird sie kurz nach der Einfahrt aus dem Norden installiert.

Doch nicht Kurz-, sondern Langschwarza

An der B2 rollte die Kugel im Gemeindegebiet von Schrems nun doch noch von Kurz- zu Langschwarza, wo es für in Richtung Wien düsende Tempobolzer künftig kurz nach der Ortstafel „bitte lächeln“ heißt. „Der mehrheitliche Wunsch, den auch ich als vernünftigeren Standort bewertet hatte, konnte hier berücksichtigt werden“, sagt Bezirkshauptmann Grusch. Bedenken hinsichtlich der Mess-Zuverlässigkeit wegen der topografischen Umstände (Kuppe) habe der bei der Verkehrsverhandlung anwesende Vertreter des Eichamtes vor Ort zerstreuen können.

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Das gefällt erwartungsgemäß auch SPÖ-Stadtchef Karl Harrer, der seit Jahren auf oft irre Raserei in den Ort – nicht selten mit mehr als 130 „Sachen“ – hingewiesen hatte. „Ich freue mich für die Langschwarzinger, dass diese Lösung nun endlich umgesetzt wird“, sagt Harrer nach einem kleinen Polit-Streit zum Thema im Februar, „und dass sie nicht durch politische Einflussnahme, sondern über den normalen behördlichen Weg anhand der Begutachtung durch Fachleute entschieden wurde.“

Durch Kirchberg zieht es aus drei Ecken

Die Kirchberger, die zunächst noch leer ausgegangen wären, können sich nun ebenfalls über eine Radarbox freuen. Die Herausforderung ist hier, dass es von drei Ecken kräftig hereinzieht – aus den Richtungen Gmünd (L68), Schrems (L66) und beim Autohaus Gatterer von bzw. nach Zwettl. Letzterer Standpunkt bekommt alleine schon wegen der Bündelung der Verkehrsströme aus und nach Gmünd bzw. Schrems das meiste Fett ab, aber wohl auch aufgrund der langen Geraden. Allerdings sind bei der Einfahrt von der Gmünder Seite die meisten Anrainer betroffen. Genau diese werden künftig durch ein Radargerät – bereits im Ortsgebiet – besser geschützt.

„Ich bin froh, dass wir auch für die Bewohner in Kirchberg etwas tun können“, sagt Bezirkshauptmann Grusch. Dafür dankt Bürgermeister Karl Schützenhofer (ÖVP) allen Beteiligten: „Diese Entscheidung beruhigt die Situation hoffentlich etwas. Natürlich haben wir auch ein Tempo-Problem im Ortskern und bei der Zwettler Ausfahrt – aber das sollte sich entschärfen, sobald die B36-Umfahrung Großglobnitz-Kleinpoppen fertig ist und der Durchzugs-Schwerverkehr hoffentlich wie zugesagt über Vitis nach Zwettl geleitet wird.“

Zitiert

„Sogar verblüffend kurzfristig“.

„Es ist ganz wichtig, dass die Radarbox bei der Einfahrt nach Langschwarza kommt – genau dort, wo sie gewünscht ist, und wo sie auch hingehört.“ Karl Harrer (SPÖ), Bürgermeister Schrems

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„Die Radarbox für Langschwarza ist eine gute Lösung – wir freuen uns auf den Moment, in dem das Gerät in Betrieb geht. Das erhöht auf jeden Fall die Sicherheit für die Ortsbevölkerung.“
David Süß (ÖVP), aus Langschwarza kommender Schremser Stadtrat

„Für Heidenreichstein bin ich sehr zufrieden – wir bekommen die Radarbox im Bereich zwischen Neuteich und Ampel, genauso passt es.“
Gerhard Kirchmaier (SPÖ), Bürgermeister Heidenreichstein

„Ich bin großer Hoffnung, dass sich durch das Radar die Geschwindigkeit normalisiert – jeder km/h weniger ist eine Verbesserung. Keine große Hoffnung mache ich mir, dass die Menge der Fahrzeuge in absehbarer Zeit geringer wird. Auch das Nachtfahrverbot für Holz-Lkw wäre ein schöner Wunsch, ist aus meiner Sicht aber eher unrealistisch.“
Günter Schalko (ÖVP), Bürgermeister Eisgarn

„Ich freue mich über das Ergebnis der Verhandlung, die Bezirkshauptmannschaft war sehr um eine Lösung bemüht. Die Anschaffung der Radarboxen ist ein Beginn, ein Übergehen vom Reden ins wirkliche Tätigwerden. Da ist nach vielen Jahren wirklich was in Bewegung gekommen: Irgendwann wird aus einem Schneeball eine Lawine. Jetzt müssen die nächsten Schritte folgen – bis zum großen Ziel: Das Holz großteils auf die Schiene zu bringen.“ Gerald Schindl (SPÖ), Bürgermeister Amaliendorf-Aalfang

„Die Bürger-Forderungen in Illmanns fanden endlich Gehör, und das nach jahrelanger Hoffnung letzten Endes sogar verblüffend kurzfristig. Ich bin rundum zufrieden – und hoffe, dass es aus der Box eines Tages in beide Fahrtrichtungen blitzen wird.“ Andreas Kozar (ÖVP), Bürgermeister Reingers

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